178. Institutsseminar: Borbála Zsuzsanna Török, Regierungswissen und Territorialität in der Habsburger Monarchie. Ein Vergleich, 1770–1848 (9. 3. 2015)

Am Montag, den 9. März 2015, findet ab 17.15 Uhr im Hörsaal des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung das 178. Institutsseminar des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung statt. Es spricht Borbála Zsuzsanna Török, Nachwuchsgruppenleiterin am Zukunftskolleg an der Universität Konstanz, zum Thema:

 

„Regierungswissen und Territorialität in der Habsburger Monarchie. Ein Vergleich, 1770–1848“

Am Montag, den 9. März 2015, findet ab 17.15 Uhr im Hörsaal des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung das 178. Institutsseminar des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung statt. Es spricht Borbála Zsuzsanna Török, Nachwuchsgruppenleiterin am Zukunftskolleg an der Universität Konstanz, zum Thema:

„Regierungswissen und Territorialität in der Habsburger Monarchie. Ein Vergleich, 1770–1848“

 

Abstract: Wissen über abhängige Gebiete spielte immer eine große Rolle in der imperialen Politik. Die Erschließung von „inneren Kolonien“ oder Kontaktzonen in Übersee geschah stets mit der Absicht, staatliche Kontrolle über sie herzustellen und zu intensivieren. Regierungsrelevante Kenntnisse spiegeln Territorialisierungsprozesse wider und gestalten sie gleichzeitig mit. Das vorgestellte Projekt widmet sich einer Analyse der Staatenkunde oder Statistik, die im Zeitalter vor den statistischen Bureaus aktuelles geographisches und juristisches Wissen über die Länder der Habsburgermonarchie produzierte. Lässt sich aus Statistiken eines der am schwächsten integrierten Vielvölkerreiche Europas auf rivalisierende Territorialisierungsprozesse schließen?

Im Fokus stehen Praktiken statistischen Wissens über das Königreich Ungarn sowie der Wandel dieses Wissens in der Monarchie und im Ausland. Denn hinter den scheinbar monotonen Datensammlungen verbargen sich konkurrierende Loyalitäten sowie alternative politische Zukunftsentwürfe und Souveränitätsvorstellungen. Staatenkunde entpuppt sich in der Analyse als diskursive Grundlage lebhafter Reformdebatten über die vielschichtige juristische und administrative Struktur dieses abhängigen Gebiets und seiner Emanzipation im Rahmen der Gesamtmonarchie. Der Vergleich mit ähnlichen Diskursen und Praktiken anderer Großmächte und Binnenkolonisatoren wie Großbritannien, Russland und den USA dient dazu, den Charakter des habsburgischen „Imperiums“ und die Spannungen innerhalb dieses Reiches näher zu beleuchten.

 

Die Veranstaltung ist wie alle Institutsseminare öffentlich, Gäste sind herzlich willkommen. Die Einladung im PDF-Format gibt es hier.