201. Institutsseminar: Václav Žůrek, Die Nutzung der Geschichte und der Rituale für die Herrschaftsrepräsentation Karls IV. (1316–1378) (6. 6. 2016)

Am Montag, den 6. Juni 2016, findet ab 17.15 Uhr im Hörsaal des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung das 201. Institutsseminar des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung statt. Es spricht Václav Žůrek vom Centrum medievistických studií der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik und der Karls-Universität Prag zum Thema:

 

„Die Nutzung der Geschichte und der Rituale für die Herrschaftsrepräsentation Karls IV. (1316–1378)“

Am Montag, den 6. Juni 2016, findet ab 17.15 Uhr im Hörsaal des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung das 201. Institutsseminar des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung statt. Es spricht Václav Žůrek vom Centrum medievistických studií der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik und der Karls-Universität Prag zum Thema:

„Die Nutzung der Geschichte und der Rituale für die Herrschaftsrepräsentation Karls IV. (1316–1378)“

 

Abstract: Der römische Kaiser und König von Böhmen Karl IV. von Luxemburg wurde schon in den Augen der Zeitgenossen als frommer und weiser Herrscher, der in Abstimmung mit der Tradition herrschte, gesehen. Dieses Porträt wurde dann auch später in der Historiographie und der modernen Geschichtsschreibung sehr einflussreich. Der Kontext des 700. Geburtstages von Karl IV. gibt die Gelegenheit, dieses dauerhafte Bild im Detail zu analysieren und seine Wurzeln im 14. Jahrhundert aufzusuchen.

Die jüngere Forschung hat mehr als früher die Aufmerksamkeit nicht nur der Regierung Karls IV., sondern vor allem der symbolischen Kommunikation und den verschiedenen Formen des Strebens nach Legitimität gewidmet. Karls Herrschaftsstil setzte sich aus mehreren Komponenten zusammen: Die inszenierte Frömmigkeit, das Bild des weisen Herrschers, die mit der Macht verbundenen Rituale wurden zu Gelegenheit und Medium für die Kommunikation der Grundideen der Repräsentation der Dynastie und die Nutzung der Geschichte in verschiedenen Kontexten. Die politischen Rituale, ihre Organisation und die symbolische Bedeutung wurden als Bühne für die öffentliche Repräsentation benutzt und zugleich als eine Gelegenheit, bei der Karls Herrschertugenden und die historische Tradition inszeniert wurden (z.B. die Krönung oder die Weihnachtsmesse). Die Geschichte und ihre Benutzung stellt eine wichtige Komponente der Herrschaftsrepräsentation dar. Karl IV. hat sich sehr intensiv um die Geschichtsschreibung gekümmert und an seinem Hof waren mehrere Geschichtsschreiber tätig. Im Rahmen des Vortrags wird die Nutzung der Geschichte am Beispiel zweier Chroniken, die an Karls Hof entstanden sind, analysiert.

 

Die Veranstaltung ist wie alle Institutsseminare öffentlich, Gäste sind herzlich willkommen. Die Einladung im PDF-Format gibt es hier.