243. Institutsseminar (27. Jänner 2020). Florian Wenninger: Straßennamen als Politikum

Am Montag, dem 27. Jänner 2020, findet das 243. Institutsseminar im Elise-Richter-Saal statt.

Elise-Richter-Saal, 17.00 Uhr c.t.  

Pierre Nora hat Denkmäler als „Ewigkeitsillusionen“ beschrieben – als Ausdruck des Wunsches, über die eigene Lebenszeit hinaus präsent zu bleiben. Zugleich stellen Erinnerungszeichen stets den Versuch dar, bestimmte Werthaltungen in den öffentlichen Raum einzuschreiben. In den vergangenen Jahren haben diverse Debatten über personalisierte Straßennamen wiederholt Aufsehen erregt. Der Vortrag untersucht am Beispiel österreichischer Kommunen exemplarisch die Auseinandersetzung um Straßennamen als Form praktischer Geschichtspolitik. Neben Akteuren und Motiven steht dabei die Frage im Vordergrund, welche Strategien Entscheidungsträger*innen im Umgang mit Umbenennungsforderungen entwickelt haben und wie dabei insbesondere die Geschichtswissenschaft in Dienst genommen wird.

Vortragender: Florian Wenninger studierte Politikwissenschaft und Geschichte an der Universität Wien. 2008 bis 2019 war er mit Unterbrechungen Universitätsassistent am Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien und 2011 bis 2013 Mitglied der Historikerkommission, die im Auftrag der Stadt Wien deren Benennungspraxis seit 1865 evaluierte. Seit September 2019 leitet er das Historische Institut der österreichischen Arbeiterkammern.

Einladung