Am Montag, den 7. Dezember 2015, findet ab 17.15 Uhr im Hörsaal des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung das 189. Institutsseminar des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung statt. Es spricht Andreas Klein vom Institut für Kirchengeschichte der Georg-August-Universität zu Göttingen zum Thema:
„Shades of Catholicism. Konfessionsgrenzen in Österreich und England, 1560–1620“
Abstract: Im Untersuchungszeitraum war die Konfessionsgrenze noch nicht so klar definiert wie später, da sich die Konfessionen noch im Prozess der Herausbildung befanden. Kräften, die auf eine klare Abgrenzung drangen, wie z. B. eine Sozialdisziplinierung betreibende Obrigkeit, standen solche gegenüber, die die Grenze verwischten oder ihre Bedeutung herunterspielten. Nicht nur zahlreiche Laien, auch Geistliche changierten zwischen den Lagern. Während dies von der Forschung meistens als bloße Defension gegen obrigkeitlichen Druck oder als Traditionalismus vortridentinischer Formen gesehen wird, argumentiert das in diesem Vortrag vorzustellende Projekt, dass solche Transkonfessionalität vielmehr in einer Wechselbeziehung mit Konfessionalisierung gesehen werden muss. Sie sollte als eigenständige Frömmigkeitsform ernst genommen werden, in der neue Vorstellungen in teilweise hoch reflektierter Weise entstanden. Darüber hinaus wurde sie manchmal sogar von konfessionalisierenden Politikern als Instrument eingesetzt und leistete einen Beitrag zur Herausbildung der Konfessionen. So entstand eine graduelle Grenze, die dynamisch oszillierte und Gläubigen Bewegungsfreiheit ermöglichte..
Die Veranstaltung ist wie alle Institutsseminare öffentlich, Gäste sind herzlich willkommen. Die Einladung im PDF-Format gibt es hier.